Für Bezugspersonen
sexualisierte Gewalt ist immer ein Angriff auf den Körper und die Seele der betroffenen Person. Vergewaltigung ist die schlimmste Form sexualisierter Gewalt. Die betroffene Frau/ das betroffene Mädchen fühlt sich dem Täter ausgeliefert. Sie fühlt sich hilflos und ohnmächtig.
Die Betroffene erlebt einen Schock, auch wenn Sie das von außen nicht immer sehen können. Die Frauen reagieren sehr unterschiedlich:
- Manche scheinen ruhig und gelassen.
- Manche sind unruhig, können nicht schlafen.
- Manche wirken wie erstarrt.
- Manche sprechen über das Erlebte, andere können und wollen nicht darüber sprechen.
Bitte respektieren Sie das!
Bitte unternehmen Sie nichts, was die Frau nicht möchte!
Jede Frau kann die erlittene Gewalt nur auf ihre Weise verarbeiten. Dafür gibt es keine Regeln.
So können Sie helfen:
- Lassen Sie ihr Zeit, zu entscheiden, was ihr hilft.
- akzeptieren Sie, wenn sie nicht (mit Ihnen) sprechen will.
- Ermutigen Sie sie, Hilfe anzunehmen (z.B. in einer Beratungsstelle oder bei einer Ärztin)
Diese Reaktionen helfen nicht:
- zweifeln, ob sie die Wahrheit sagt (z.B. „So was hat er sicher nicht getan.“)
- Schuldzuweisungen(z.B. „Du hättest nicht mit gehen sollen.“)
- nicht ernst nehmen (z.B. „Vergiss das einfach schnell.“)
- eigene Gefühle bei der Betroffenen „abladen“ (z.B. Wut, Hilflosigkeit, Trauer, Rachegefühle, Angst…)
- Dinge „über ihren Kopf hinweg“ unternehmen (z.B. zur Polizei gehen, mit dem Täter sprechen…)
Hier erhalten Sie weitere Informationen. Z.B. auch dazu, wie Sie als Helferin oder Helfer mit der Belastung umgehen können.