Weibliche Genitalverstümmelung/Genitalbeschneidung (FGM/C)
FGM/C bedeutet Female Genital Mutilation/Cutting, auf Deutsch: weibliche Genitalverstümmelung/ Genitalbeschneidung. Der Frauennotruf Bielefeld betrachtet weibliche Genitalverstümmelung als eine Form von sexualisierter Gewalt gegen Frauen. Der Begriff Genitalverstümmelung macht den Gewaltaspekt sehr deutlich. Gleichzeitig empfinden betroffene Frauen diesen Begriff (zum Teil) als stigmatisierend oder diskriminierend. Eine mögliche Retraumatisierung durch diesen Begriff sollte auch bedacht werden, deshalb wird im Kontakt mit betroffenen Frauen und Mädchen häufig der Begriff Genitalbeschneidung verwendet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert die weibliche Genitalbeschneidung und meint mit dem Begriff „alle Verfahren, die die teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren, weiblichen Genitalien oder deren Verletzung zum Ziel haben, sei es aus kulturellen oder anderen, nicht therapeutischen Gründen.“ Wichtig sind hier sind die Worte „nicht therapeutisch“, denn es gibt medizinische Gründe, die einen Eingriff dieser Art notwendig machen.
Der Frauennotruf Bielefeld bietet betroffenen Frauen Beratung und Stabilisierung in geschütztem Rahmen. Die Beraterinnen sind zum Thema geschult und vernetzt und können bei der Vermittlung an notwendige medizinische Hilfe unterstützen.
Ausführliche Informationen zum Thema FGM/C finden Sie beim Bildungsportal KUTAIRI und Fachstelle YUNA (Fachstelle und Prävention für Mädchen und junge Frauen bis 27 Jahre).
Betroffene von FGM/C als Schutzgrund: Informationen dazu finden Sie auf der Seite vom Flüchtlingsrat Niedersachsen.
Für eine Anerkennung des Flüchtlingsstatus aufgrund von FGM/C benötigen betroffene Frauen ein ärztliches Gutachten.
Frauenärztliche Begutachtung in Bielefeld (der betroffenen Frau entstehen keine Kosten):
Corinna Brase, Gynäkologin, Kontakt über c.brase@gmx.de
Dr. Anja vom Orde, Gynäkologin, Kontakt über proFamilia Bielefeld, 0521-124073